Marit Tingleff- Irdene Dinge
Die norwegische Künstlerin Marit Tingleff (*1954) erhebt traditionelle, alltägliche Gebrauchskeramik wie Teller, Stövchen und Schüssel zu kraftvollen, monumentalen Objekten. Tingleff tischt die Dinge des täglichen Lebens auf und lenkt den Blick der Betrachter auf das Übersehene. Ihre großformatigen Werke sind eine Hommage an die Frauen, die das gute Geschirr pflegten und bei besonderen Gelegenheiten mit Stolz präsentierten. Der Hinweis auf die Rolle der Frauen in unserer Alltagskultur zeigt Tingleff nicht nur in der Form, sondern auch in ihrem Arbeitsprozess: die mit Tonschlicker bemalten Oberflächen wäscht sie mehrmals ab, damit eine vielschichtige, rhythmische Malerei entsteht. So serviert sie die Farben der Erde auf ihren Platten.
Gleichzeitig nimmt die nordische Landschaft eine Hauptrolle in ihrem Werk ein. Mit ihrer abstrahierten Landschaftsmalerei wird die Außenwelt nach innen gebracht. Tingleff bevorzugt Rohstoffe aus ihrer Region. Ihre größten Arbeiten waren jedoch nur mit Westerwälder Ton umsetzbar. Dazu besuchte sie die Lagerstätten der Firma Goerg & Schneider und suchte sich persönlich das Material aus. Diese Arbeiten werden in der Ausstellung gezeigt.
Marit Tingleff gehört zu den renommiertesten Keramikkünstlern Norwegens. Bis 2016 war sie Professorin für Keramik an der Nationalen Akademie der Künste (KhiO) in Oslo. Ihre Werke sind u.a. im Victoria & Albert Museum, National Museum Oslo und im Designmuseum Denmark zu sehen. Diese Ausstellung wäre ihre erste in Deutschland.
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